Von Gunnar Grüneberg für Freiwillige Feuerwehr Lerbach.
150ste Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach am 10.01.2025 im Saal des Hotel Sauerbrey
Am Freitag dem 10.01.2025 fand ab 19:30 Uhr die 150ste Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach im Saal des Hotel Sauerbrey statt. Ortsbrandmeister Andreas Kratsch konnte neben den aktiven und passiven Mitgliedern der Wehr zahlreiche Gäste aus Verwaltung und Politik begrüßen, darunter aus Lerbach den Ehrenortsbürgermeister Frank Koch und den Ehrenkreisbrandmeister Heinz Gärtner, aus Freiheit den Ortsbrandmeister Thomas Domeyer mit Kameraden und aus Riefensbeek-Kamschlacken den Ortsbrandmeister Uwe Tondock mit Kameraden. Eine Reihe weiterer Gäste kam später noch zu Wort. Nach dem traditionellen Abendessen - Bregenwurst und Grünkohl - eröffnete er die trotz des Winterwetters gut besuchte Versammlung und führte durch die Tagesordnung.
In seinem Jahresbericht informierte Ortsbrandmeister Andreas Kratsch über die Lage und die Aktivitäten der Wehr im Jahr 2024. Die 21 aktiven Mitglieder mussten zu 20 Einsätzen ausrücken. Die Zahl ist zwar geringer als in den beiden Vorjahren, liegt aber auf konstant hohem Niveau. Einige Einsätze hob der Ortsbrandmeister besonders hervor: Ein Maschinenbrand in einem örtlichen Industriebetrieb, ein überfluteter Keller einer Fahrzeughalle, zwei Schornsteinbrände, die Rettung eines entkräfteten Radlers im Bremketal sowie die Hilfeleistung bei einem Großbrand auf Düna. Überregionales Medienecho hatte die Durchsetzung des Betretungsverbotes an der Unteren Innerste im Rahmen des sog. Rainbow Gathering im Spätsommer, auch hier war die Wehr beteiligt [Bericht auf Lerbach.de]. Bei allen Einsätzen konnten Personen- und größere Sachschäden verhindert werden.
Der reguläre Dienstbetrieb enthielt neben Übungen und Fortbildungen gemeinsame Dienstabenden und Übungen mit den Nachbarwehren Freiheit und Riefensbeek-Kamschlacken. Auch für die Dorfgemeinschaft hat die Feuerwehr wieder wichtige Beiträge geleistet, insbesondere durch die Teilnahme am Putztag, die Brandwache bei den Osterfeuern, den eigenen Tag der offenen Tür, die Unterstützung bei der Walpurgisfeier im NaturErlebnisPark, die Teilnahme an den Vereinsspielen und Mitwirkung beim Volkstrauertag.
Seinen Jahresbericht schloss der Ortsbrandmeister mit einem Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2025: Am 13. und 14.06.2025 wird das 150jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach groß gefeiert werden. Er dankte Kommando und Kameraden und überreichte einer Reihe aktiver Wehrmitglieder für ihre Teilnahme an Lehrgängen und Dienstabenden kleine Geschenke.
Die Jugendfeuerwehrwartin Ilka Grobecker berichtete von ihrer – jetzt schon über 15 Jahre währenden – erfolgreichen Arbeit. Mit elf Jugendlichen konnte sie auch 2024 wieder ein attraktives Dienst- und Freizeitangebot gestalten: Die Jugendfeuerwehr übte für die Teilnahme an den Wettkämpfen und nahm erstmals an den Jugendfeuerwehrwettbewerben in Schwiegershausen teil. Im Sommer stand ein einwöchiges Zeltlager in Dänemark mit Besuch des Legoland auf dem Programm. Auch um dieses Projekt zu finanzieren wurden auf dem Lerbacher Dorfmarkt von den Jugendlichen selbst gebackene und gespendete Kuchen verkauft. Für diese vorbildliche Jugendarbeit erhält die Jugendfeuerwehr aus dem Ort regelmäßig Spenden, wofür die Jugendfeuerwehrwartin dankte.
In seinem Jahresbericht blickte der stellvertretende Stadtbrandmeister Michael Peinemann von der nächsthöheren Ebene auf die Lage der Ortsfeuerwehren: Die Freiwillige Feuerwehr Lerbach ist eine von elf Ortswehren mit insgesamt ca. 450 Aktiven, die im vergangenen Jahr zu 255 Einsätzen gerufen wurden, wobei er drei Großeinsätze hervorhob: Einen Brand in einem Industriebetrieb in Osterode, eine Verpuffung auf dem Gelände der früheren Kaserne sowie der Brand einer Stallung auf Düna mit einer aufwändigen Wasserversorgung, an der auch die Lerbacher Wehr beteiligt war. Ferner berichtete er vom Start der Modularen Grundausbildung sowie mit Blick auf anstehende Beschaffungen vom Feuerwehrbedarfsplan.
In seinem Grußwort konnte Ortsbürgermeister Olivier Kutscher auch durch seine Doppelfunktion als stellvertretender Ortsbrandmeister die enge Verbindung der Feuerwehr zu Ortsrat und Dorfbevölkerung hervorheben. Er dankte den Kameraden für ihren Dienst für die Allgemeinheit und versicherte zu "wissen, was wir an unserer Wehr haben". Auch er sprach den Feuerwehrbedarfsplan an und bat an die Adresse der Stadt um Priorisierung notwendiger Investitonen: Das Lerbacher Feuerwehrhaus sei mehr "Feuerwehrmuseum" als zeitgemäße Unterkunft einer Ortswehr.
Die Fachbereichsleiterin der Stadt Osterode am Harz Thoskild Lätsch griff dies auf: Viele Projekte in ihrem Zuständigkeitsberich wurden und werden umgesetzt, Vieles müsse aufgrund knapper Mittel leider warten. Das Land übertrage den Kommunen immer mehr Aufgaben, ohne für die finanzielle Ausstattung zu sorgen. Mit Blick auf die drei Großeinsätze stellte sie fest, dass auch 2024 "kein ruhiges Jahr" gewesen sei. Dies zeige die Wichtigkeit und die Besonderheit der ehrenamtlichen Tätigkeit in den freiwilligen Feuerwehren. Bei der Aufstellung des Feuerwehrbedarfsplanes werde all dies zu berücksichtigen sein.
Für den Landkreis Göttingen sprach der stellvertretende Abschnittsleiter Markus Herzberg die Grußworte. Auf Kreisebene ist die Freiwillige Feuerwehr Lerbach eine von 150 Wehren mit insgesamt ca. 5.200 Aktiven, die im vergangenen Jahr zu 4.017 Einsätzen ausrücken mussten. Er berichtete vom Baubeginn der neuen Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ): In zentraler Lage im Landkreis Göttingen entsteht in Ebergötzen eine neue FTZ als Ersatz für die FTZ Katzenstein und FTZ Potzwenden. Viele Lehrgänge und Ausbildungen können dann im Landkreis durchgeführt werden. Die Investitionssumme beläuft sich auf ca. 40 Mio Euro, die Fertigstellung ist bis Ende 2027 geplant.
Als Notfallseelsorger informierte Pastor Horst Reinicke über die Betreuung der freiwilligen Rettungskräfte bei 86 Einsätzen im vergangenen Jahr durch 16 Seelsorger. Immer häufiger fänden die Helfer belastende Situationen mit Verlust von Menschenleben vor und erhielten dann Unterstützung.
Als Kassenwart legte Ehrenortsbrandmeister Wilfried Kratsch in seinem Kassenbericht die finanzielle Situation der Feuerwehr dar. Die Kasse der Wehr startet mit einem Plus gegenüber den Vorjahren in das Jubiläumsjahr, auch durch die Beiträge von mittlerweile 156 Fördermitgliedern. Die Kassenprüfer Marvin Kranitz und Angelika Gärtner bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung und beantragten die Entlastung, diesem Antrag folgte die Versammlung einstimmig. Als neue Kassenprüferin aus der aktiven Wehr wurde Rebecca Kerl vorgeschlagen und gewählt.
Unter Tagesordnungspunkt Beförderungen und Ehrungen konnten Lea Heitmann, Simon Köhler und Eike Bertram die Beförderungsurkunden zu Oberfeuerwehrleuten aus der Hand von Ortsbrandmeister Andreas Kratsch entgegennehmen. Allen Beförderungen gingen erfolgreiche Lehrgangsteilnahmen voraus. Jugendfeuerwehrwartin Ilka Grobecker erhielt für ihre unermüdliche Arbeit ein kleines Präsent.
Zum Abschluss der Versammlung standen zwei Wahlen an: Einstimmig bestätigt wurden der Gerätewart Tobias Just und der Sicherheitsbeauftragte Volker Luczak. Der bis dahin noch nicht beschenkte Ortsbrandmeister Andreas Kratsch erhielt von Ortsbürgermeister Olivier Kutscher ein kleines Dankeschön für seine Arbeit, bevor er die Versammlung gegen 21:45 Uhr schließen konnte. Nach dem Gruppenbild gingen die aktiven Mitglieder zum geselligen Teil des Abends über.
15:00 Uhr, Hotel Sauerbrey
Dorfkaffeeklatsch
18:00 Uhr, Hotel Sauerbrey
Dämmerschoppen mit Grünkohlessen
15:00 Uhr
Dorfkaffeeklatsch
18:00 Uhr, Hotel Sauerbrey
Dämmerschoppen mit Pastabuffet
15:00 Uhr, Hotel Sauerbrey
Dorfkaffeeklatsch