Mo., 24.
Juli 06

75-Jahr-Feier im Waldschwimmbad

Von Jörg Hüddersen für Camp Melua.

Tolle Veranstaltung bei bestem Wetter

Dass das 75-jährige Jubiläum des Lerbacher Waldschwimmbads nicht das letzte war, ist die Botschaft, die von der offiziellen Feier am heutigen Sonntag vormittag ausging.

Eröffnet wurde die Feier durch den Lerbacher Posaunenchor unter der Leitung von Andreas Bücher. Dieser begleitete die von Lektorin Bohnert gehaltene Andacht.

Der Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Osterode am Harz, Andreas Dutsch, eröffnete als Hausherr den Reigen der Ansprachen. Er bekannte sich uneingeschränkt zur Erhaltung der Attraktivität des Lerbacher Bades, trotz der niedrigen Besucherzahlen von rund 2600 im Durchschnitt der letzten Jahre und nur knapp 1500 im letzten. Trotzdem haben die Wirtschaftsbetriebe gerade jetzt nicht wenig investiert und werden das auch in Zukunft tun, wenn z.B. in absehbarer Zeit die Grunderneuerung der technischen Anlagen ansteht. Die Schließung der alten Sprunganlage bedauerte er und nannte das neue Sprungbrett "niedlich, aber effektiv". Die Lerbacher haben es selbst in der Hand appellierte er an die Anwesenden, das Bad auch wirklich zu nutzen.

Danach ergriff Osterodes Bürgermeister Klaus Becker das Wort. Er verbindet die Worte "Anstrengung", "Spass" und "Kälte" als Erinnerung aus seiner Jugend mit dem Lerbacher Schwimmbad: es war anstrengend, das Bad mit dem Fahrrad durch das langgezogene Lerbach zu erreichen, dann hat es aber viel Spass gemacht, auch wenn es aufgrund der damals noch nicht vorhandenen Heizung sehr kalt war, ins Wasser zu gehen. Auch Becker appellierte an die Lerbacher, ihr Bad zu nutzen, machte aber auch deutlich, dass eine Schließung nicht zur Debatte stehe.

Lerbachs Ortsbürgermeister Frank Koch erinnerte an die vielen Touristen, die Lerbach früher besuchten und für die das Schwimmbad zum Angebot des Ortes dazugehörte. Auch gab es viel mehr Kinder, die dann zum Schwimmen kamen. Allerdings bestehe die Sorge um das Schwimmbad schon 30 Jahre und seitdem sei der Standard trotzdem erheblich gestiegen, namentlich durch moderne Filter und die Heizung. "Jede Institution, die dem Ort verloren geht, macht uns ärmer", resümierte er vielleicht auch angesichts der Entwicklung der Privatsparkasse.

Landrat Bernhard Reuter zog gleich den ganz großen Vergleich zum Empire State Building, das ebenfalls 1931 eingeweiht wurde. Zwar habe das Lerbacher Bad keine weltweite Bedeutung, aber im Ort und im Landkreis könne man die Bedeutung dieser Einrichtung nicht hoch genug schätzen.

Nach den Grußworten war Rainer Kutscher mit einem Vortrag zur Geschichte des Bades angekündigt. Er versetzte sich 75 Jahre zurück und hielt noch einmal die Rede, die der damalige Lerbacher Bürgermeister Karl Trull gehalten haben mag. Die Rede Kutschers stellt lerbach.de als Video bereit.

Den Abschluss des offiziellen Teils machte Karl Schönfelder, der 20 Jahre lang als Schwimmmeister und Wirt der Schwimmbadgaststätte einige Episoden aus seiner beruflichen Tätigkeit Revue passieren ließ.

Für den Rest des Tages hatte das Team vom Aloha ein buntes Programm zusammengestellt, mit Spiel- und Schminkständen für Kinder und Musik und Darbietungen der fidel'n Lerbschen und der Seniorinnengruppe des MTV. Schließlich übernahm das Harzer Heimat Trio die musikalische Unterhaltung der Gäste. Natürlich nutzten auch viele Anwesende die Gelegenheit zu einem Sprung ins kühle Nass und zum Test der neuen Spielgeräte im Wasser. Das in Windeseile leer gegessene Kuchenbuffet machte zusätzlich deutlich, dass die Veranstaltung sehr gut angenommen wurde und alle einen schönen Tag bei bestem Wetter verleben konnten.

Als zweiten Teil der Feier zum 75-Jährigen gibt es am 05. August eine Pool-Party mit Disco speziell für das jüngere Publikum.

Aufgrund der Vielzahl der Fotos gibt es eine eigene Bildergalerie.

Dieser Beitrag wurde bislang 741x angezeigt.